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Fördermittelanträge: Wann, wie und was passiert nach der Einreichung?

Die Antragstellung bei Fördermittelgebern läuft unterschiedlich ab. Wann und wie Anträge gestellt werden können, was dabei beachtet werden sollte und was nach der Einreichung passiert, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Vor der Antragsstellung

Bevor der Antrag geschrieben wird, sollte Ihr Konzept stehen und klar sein, bei welchem Fördermittelgeber Sie eine Förderung beantragen wollen. 

Ihr Konzept liegt vor, aber Sie haben noch keinen passenden Fördermittelgeber gefunden? 

Hier Blogbeitrag zum Thema Fördermittelsuche lesen

Ihr Konzept liegt vor und Sie haben bereits einen Fördermittelgeber im Auge? Dann setzen Sie sich intensiv mit dem Fördermittelgeber auseinander und lesen Sie die Richtlinien aufmerksam, um zu prüfen, ob Ihr geplantes Vorhaben auf die Förderzwecke einzahlt, die Zielgruppen und geplanten Kostenarten (z.B. Personalkosten) förderfähig sind und ob Ihre Organisation antragsberechtigt ist. Fördermittelgeber agieren in der Regel nach dem Prinzip der Nachrangigkeit, das bedeutet, dass Finanzierungsansprüche der öffentlichen Hand nicht durch Fördermittelgeber finanziert werden. Leistungen, die durch den Staat oder Krankenkassen regelfinanziert werden, werden meist nicht gefördert. Wenn Sie nach der Auseinandersetzung mit den Förderrichtlinien nicht sicher sind, ob das Vorhaben durch den Fördermittelgeber förderfähig ist, kann ein klärendes Gespräch mit dem Fördermittelgeber hilfreich sein.

Wann stelle ich einen Antrag?

Als nächstes sollte beachtet werden, wann der Antrag gestellt werden muss und welche Unterlagen für die Einreichung erforderlich sind. Bei manchen Fördermittelgebern ist die Antragstellung laufend möglich, bei anderen gibt es feste Einreichungsfristen, welche beachtet werden sollten. Verschiedene Fördermittelgeber haben verschiedene Anforderungen, sowohl inhaltlich als auch formal, über welche Sie sich auf der Webseite und in den Richtlinien informieren können. Einige Fördermittelgeber fordern beispielsweise eine Stellungnahme der Kommune oder Vergleichsangebote. Die Einholung dieser Unterlagen kann einige Wochen in Anspruch nehmen und sollte eingeplant werden.  

Eine Antragstellung sollte zeitlich gut geplant werden mit ausreichend Zeit für Überarbeitungen oder das Einholen nötiger Unterlagen und Unterschriften, vor allem, wenn es feste Einreichungsfristen gibt. Meist sind Anträge für kleine Projekte mit kleineren Fördersummen niederschwelliger in der Antragsstellung als Projekte mit großen Summen und über längere Zeiträume.

Bei den meisten Fördermittelgebern ist kein Start auf eigenes Risko möglich, es darf erst nach Zusage mit dem Vorhaben begonnen werden. Auch das sollte zeitlich eingeplant werden! 

Wie stelle ich einen Antrag?

Wie ein Antrag gestellt wird, hängt vom Fördermittelgeber ab. Soziallotterien, wie beispielsweise die Aktion Mensch oder die Stiftung Deutsches Hilfswerk (DHW), verfügen über digitale Antragssysteme. Dort müssen Sie sich registrieren und die formalen Unterlagen Ihrer Organisation hochladen, um die Gemeinnützigkeit nachzuweisen. In der Regel handelt es sich bei den formalen Unterlagen um die aktuelle Satzung, einen aktuellen Vereinsregisterauszug und einen aktuellen Körperschaftfreistellungsbescheid. Manchmal gibt es verschiedene Förderprogramme eines Fördermittelgebers und bei Anlegung des Antrags im Antragssystem muss das entsprechende Förderprogramm ausgewählt werden, der Antrag ausgefüllt werden und kann dann schließlich über das Portal eingereicht werden. 

Andere Fördermittelgeber, wie z.B. viele Stiftungen, möchten die Anträge per E-Mail oder per Post erhalten. Häufig muss man Antragsformulare des Fördermittelgebers nutzen, manchmal handelt es sich aber auch um eine formlose Antragstellung. Das bedeutet, es gibt keine festen Fragen und Vorgaben, was Ihr Antrag beinhalten sollte. Einerseits bietet ein formloser Antrag mehr Freiheit in der Ausgestaltung, andererseits birgt er das Risiko, wichtige Aspekte des Vorhabens nicht ausreichend darzustellen. Wie man einen guten Antrag schreibt, können Sie hier nachlesen. Informationen, wie der Antrag einzureichen ist, finden Sie auf den jeweiligen Webseiten des Fördermittelgebers. 

Die Kommunikation zwischen Fördermittelgeber und Antragstellenden findet meist ausschließlich über das Antragssystem statt, sofern es eins gibt. Es kommt vor, dass Fördermittelgeber Nachfragen zu den Anträgen haben, die innerhalb von wenigen Tagen beantwortet werden sollten oder Unterlagen nachgereicht werden müssen. Daher empfiehlt es sich, mehrere Ansprechpersonen anzugeben, damit Rückfragen oder Nachforderungen im Falle von längerer Abwesenheit der antragstellenden Person nicht untergehen. Sonst kann es passieren, dass der Antrag auf Grund fehlender Informationen oder Unterlagen abgelehnt wird. Rückfragen seitens des Fördermittelgeber werden meist in den Wochen nach der Einreichungsfrist und / oder vor der Entscheidungssitzung gestellt. 

Die fünf wichtigsten Schritte der Antragsstellung

Schreiben eines Antrags
  1. Setzen Sie sich intensiv mit dem Fördermittelgeber und den Richtlinien auseinander und klären eventuelle Unklarheiten vor der Antragstellung. 

  2. Informieren Sie sich über die Fristen und Abläufe der Antragsstellung. 

  3. Planen Sie ausreichend Zeit für die Antragstellung, das Einholen nötiger Unterlagen und Unterschriften und Überarbeitungen ein.  

  4. Stellen Sie den Antrag im Antragssystem, via Formular oder als formlosen Antrag – je nach Vorgaben des Fördermittelgebers. 

  5. Seien Sie für eventuelle Rückfragen erreichbar. 

Was passiert nach der Einreichung?

Die Entscheidung, ob ein Antrag bewilligt oder abgelehnt wird, läuft bei jedem Fördermittelgeber anders ab. Oft wird der Antrag von der Geschäftsstelle geprüft und eine Empfehlung abgegeben, dann wird in einem Gremium über die Anträge entschieden. Das kann je nach Sitzungsturnus bis zu mehreren Monaten dauern. Wichtig ist, auch während dieser Wartezeit ansprechbar zu sein, falls es Rückfragen gibt oder Unterlagen fehlen. 

Ihr Antrag wurde bewilligt? Herzlichen Glückwunsch! Nun erhalten Sie einen Fördervertrag, welchen Sie aufmerksam lesen sollten. Dort stehen die Bedingungen für die Zusammenarbeit drinnen, wie und wann Sie die Mittel abrufen können und welche Fristen Sie einhalten müssen, beispielsweise für die Abrechnung des Projekts, den sogenannten Verwendungsnachweis.   

Ihr Antrag wurde abgelehnt? Das kann frustrierend sein, aber bietet die Chance, für zukünftige Antragsstellung dazu zulernen. Fragen Sie beim Fördermittelgeber nach, woran der Antrag gescheitert ist. Leider geben nicht alle Fördermittelgeber Auskunft darüber, aber ein Versuch ist es wert. Vielleicht ist es möglich, sich mit dem Vorhaben noch bei anderen Fördermittelgeber zu bewerben? Schauen Sie gerne auf unserer Seite mit Informationen zu Fördermöglichkeiten vorbei! 

 

Mehr Informationen und Arbeitsmaterialien rund um das Thema Antragsstellung finden Sie auf unserer Webseite.

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